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Original von Skywise
Der Humor sollte nicht allzu doof sein ...
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Mit dem Klappentext beginnt Autorin Susanne Fröhlich ihr Hörbuch über einen der schönsten und innigsten Momente, die eine Frau erleben kann, wenn man dem Werbefernsehen glauben möchte. Die Geburt eines Menschen ist ein wirkliches Ereignis, wie jeder, der einmal dabei sein durfte, gerne bestätigen wird. Leider nimmt Susanne Fröhlich hier eher einen unpopulären Standpunkt ein, nämlich den der gebärenden Frau und aus deren Sicht ist eben nicht alles so strahlend und einfach. Das fängt mit dem unangenehmen Ausgeliefertsein dem Arzt gegenüber an und hört mit dem ziemlich derangierten Gefühl nach der eigentlichen Geburt auf. Wer jetzt aber glaubt, das Hörbuch würde sich zu einer leidenden Angelegenheit bzw. die Antwort auf einen Erfahrungsbericht in einer Frauenzeitschrift entwickeln, der liegt ganz daneben.
Wobei es der Begriff "Erfahrungsbericht" gar nicht schlecht trifft, denn man merkt der Autorin an, dass sie zum Zeitpunkt als sie das Buch schrieb 1-2 Kinder auf die Welt gebracht hat. Denn wie jede junge Mutter weiß geht der Wahnsinn mit der Geburt eigentlich erst so richtig los. Denn von nun an ist man in seiner ganz neuen Rolle der Welt ausgeliefert und alle und jeder hat Tipps, Ratschläge und Verhaltensmaßregeln für einen. Nette Zimmergenossinnen, rabiate Schwestern und nervige Verwandtschaft sind in dieser Gleichung noch gar nicht mit drin.
Susanne kommt auf ein Drei-Bett-Zimmer mit der etwas drögen Frau Tratschner und der Ökobraut Inge. Und das alltägliche Unheil nimmt seinen Lauf. Im folgenden hechelt (wie passend) die Autorin Geschehnisse wie die ersten Unterhaltungen ("ich stille mein Kind nicht" - Im Zimmer herrschte eine Stimmung als hätte ich gerade einen Molotowcocktail hinein geworfen), die Begegnungen mit der eigenen Tochter und Frau Tratschners Stuhlgangprobleme durch, wundert sich, wieso Öko-Inge einen Traum von einem Mann abbekommen hat und wieso der Fleischklops-Michi aus der Schule denn wohl Arzt werden will.
Was auch immer passiert, die Autorin sagt es einfach so, wie es ist, quasi so, als würde es ihr gerade in diesem Moment durch den Kopf gehen. Dazu gehören natürlich auch die Reflektionen daran, wie sie Kindsvater Christoph (nicht verheiratet) kennen gelernt hat. In diesen Momenten fühlt man sich wie in einer Hörbuchversion von "Sex and the City".
Das liegt vor allem an der Art, in der Susanne Fröhlich vorträgt. Zu Beginn dachte ich, dass das wieder eine dieser schlecht vom Autor runtergestammelte Lesungen wird, bei denen man sich fragt, warum man sich das überhaupt antut. Aber langsam dämmerte mir, dass es hier einfach authentisch wird. Ungefähr so, als würde man mit Susanne telefonieren und sie einem alles brühwarm am Telefon erzählen. Dass man hier auf eher störende Inszenierung verzichtet hat, kommt noch positiv dazu.
Daher kommt auch der Witz in dieser Lesung erstaunlich gut und frisch rüber. Es ist ja schon absurd, in Verbindung mit einem Kind von "frisch gepresst" zu sprechen, vielleicht ist es auch eine Art Humor, die man nur verstehen kann, wenn man mal ein paar Tage in eine Wöchnerinnenstation reingeschaut hat. Ich denke aber mal, dass man auch so nicht daran vorbei kommt, die eine oder andere Lachträne aus den Augenwinkeln zu wischen. Spätestens das Ende ist so aberwitzig, dass ich Tränen gelacht habe.
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Original von super.mc
ich würde den Professor van Dusen empfehlen.