Schon 16 000 Vorschläge - von "Mut" bis "Erfahrungsschatz"
Berlin - Eine Woche vor Einsendeschluss gehen immer mehr Begriffe ins Rennen um das "schönste deutsche Wort". In einer Umfrage des Deutschen Sprachrats gaben auch Politiker ihre Lieblingsworte zu Protokoll. Kulturstaatsministerin Christina Weiss wählte den "Erfahrungsschatz", weil es "in seiner Dimension in keine andere Sprache übersetzbar ist", wie der Sprachrat am Sonnabend mitteilte.
Antje Vollmer, Bundestagsvizepräsidentin, wählte das "Wiesenschaumkraut" als "eine wunderbare Sprach- und Bildmalerei" für den Wettbewerb, für den bis zum 1. August noch Vorschläge angenommen werden.
Etwas aus dem Rahmen fiel der Autor Wiglaf Droste bei seiner Wahl: "Mösenstövchen, das hat mich umgeworfen." So habe eine Freundin die Sitzheizung ihres Autos genannt. "So etwas Profanes wie eine Sitzheizung mit viel Liebe und Zartheit zu umschreiben, das ist das eigentliche Wesen der Poesie", meinte Droste.
Ein Zitat des Schriftstellers Bertolt Brecht - "ein Teil allen Talents ist die Courage" - brachte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) auf ihr Wort: "Mut". Man brauche Mut, "um unpopuläre Entscheidungen zu treffen oder weiterzukommen". Wort-Favorit von Bundesernährungsministerin Renate Künast (Grüne) lautet "tafeln" als Beschreibung "für die Freude an Essen und Trinken".
Seit Anfang Mai sucht der Sprachrat der Deutschen liebstes Wort. Mehr als 16 000 Einsendungen sind bisher eingegangen. Die Entscheidung der Jury, der unter anderem Jutta Limbach vom Goethe-Institut sowie der Sänger Herbert Grönemeyer und der Schriftsteller Uwe Timm angehören, wird im Rahmen einer Live-Sendung im Fernsehen bekannt gegeben. (dpa)
Quelle: Hamburger Abendblatt