Offenbarung 23 28. Der Untergang der MS Estonia
Erster Eindruck: Nach der Titanic nun die Estonia
Gemeinsam mit seinem Freund Kim Schmittke stößt Georg Brand alias T-Rex in den gestohlenen NSA-Daten auf eine Seekarte der Ostsee, eingezeichnet wurde der Untergangsort des gesunkenen Passagierschiffs MS Estonia. Doch warum hat sich die NSA, ein amerikanischer Sicherheitsdienst, für diese Katastrophe interessiert? Als sie einige Ungereimtheiten entdecken, buchen sie den nächsten Flug nach Helsinki, wo sie einen Zeitzeugen befragen wollen…
Viereinhalb Minuten kryptische Funksprüche, die die letzten Minuten der MS Estonia verdeutlichen sollen, eröffnen diese 28. Folge der Verschwörungs-Serie Offenbarung 23. Dies soll anscheinend spannend und aufregend wirken, verfehlt die Wirkung auf mich jedoch völlig. Nichts gegen aufschlussreiche und gut gemachte Intros, aber dieses ist wesentlich zu lang geraten! Danach jedoch entwickelt sich eine interessante Geschichte um den Untergang der Fähre, die sich nicht in den weiten Fängen der großen Story verfängt, sondern sich hauptsächlich auf den Titel gebenden Fall konzentriert. An verschiedenen Stellen erfahren die zwei immer weitere Informationen, die sich zwar nicht zu dem spektakulärsten Fall überhaupt zusammenfügen, aber dennoch insgesamt sehr unterhaltsam sind. Mit dem Prädikat zurück zur altem Stärke möchte ich dennoch vorsichtig sein, denn die Qualität der ersten Folgen ist wohl nicht mehr zu erreichen, dafür ist die Geschichte zu sehr aus den Rudern gelaufen, trotzdem kommt eine ordentliche Folge heraus, die auch Neulinge in der Serie, die am Thema interessiert sind, überzeugen dürfte.
Der Stammcast ist wie immer überzeugend, besonders David Nathan und Dietmar Wunder wirken gut aufgelegt und gestalten den ersten Teil sehr unterhaltsam und witzig. Als überlebendes Besatzungsmitglied des MS Estonia bekommen wir Lutz Schnell zu Ohr, der wie immer eine perfekte, ausgeklügelte Vorstellung abliefert. Lob gebührt auch Ulrike Hübschmann, die als Nachrichtensprecherin die harten Fakten sachlich und konzentriert vorträgt. Weitere Sprecher sind Tobias Kluckert, Michael Pan und Rainer Fritsche.
Die Musik ist wieder gut eingesetzt. Auch wenn während vieler Szenen auf einen akustischen Hintergrund verzichtet wird, setzt sie in genau den richtigen Momenten an, an denen Wichtiges für die Folge geschieht. So horcht auch der Hörer noch einmal auf und bekommt gut gestaltete Szenenübergänge und außerdem gelungene Geräusche zu Ohr.
Betont schlicht ist wieder die Covergestaltung: Schwarzer Hintergrund, das verschlungene Logo der Serie, und ein Foto, welches mehr andeutet als bestimmte Szenen ein Gesicht zu geben. Das alles passt zur Grundstimmung der Serie und wird auch hier wieder gut ausgeführt.
Fazit: Eine durchaus schlüssige Verschwörungstheorie, eine recht lockere Erzählweise, kein großes Verwirrspiel, sondern eine gradlinig erzählte Geschichte. So mag ich die Serie sehr!