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Was macht man, wenn die Heimat langsam ungemütlich wird? Wenn die Polizei beim Bruder des Ermordeten Unterstützung sucht? Wenn der Arzt eine endgültige Diagnose stellt? Wenn während des Kalten Kriegs Ost und West am Schachbrett aufeinander treffen? Und wenn man ein ehemaliges Kriegsgebiet beschreiben will?
Brief an den Vater
Autor(en): Francis Dhomont (Frankreich 1926)
Produktion: ZKM/DLR 2005
Originalhörspiel int. / Audio Art
Regie: Francis Dhomont
Komposition: Francis Dhomont
Inhaltsangabe: Francis Dhomont, der Altmeister der elektroakustischen (akusmatischen) Musik, hat sich jahrelang kompositorisch mit Kafkas berühmtem "Brief an den Vater" beschäftigt. Das Ergebnis wurde 2005 beim Trans_Canada-Festival des ZKM in Karlsruhe öffentlich vorgestellt und wird nun vom Koproduzenten Deutschlandradio Kultur urgesendet.
Das Klangmaterial der Komposition wurde fast ausschließlich aus dem von Martin Engler gelesenen Kafka-Text generiert.
Mit:
Martin Engler
Laufzeit: 18 Minuten
Sendetermine: DLR - Freitag, 23. Februar 2007, 00:05 Uhr (Ursendung)
Gefährliche Riten
Autor(en): Alicia Giménez-Bartlett (Spanien 1951)
Produktion: SWR 2004
Bearbeitung Literatur / Krimi
Regie: Leonhard Koppelmann
Bearbeitung: Leonhard Koppelmann
Komposition: Henrik Albrecht
Übersetzung: Sybille Martin
1. Teil: Die Blume des Bösen
Inhaltsangabe: Petra Delicado - Anwältin, frisch geschieden - fristet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Polizeiarchiv ein eher unspektakuläres Dasein. Als jedoch ein Kollege verunglückt, soll sie bei einer Ermittlung einspringen: Ein Vergewaltiger treibt in den Straßen von Barcelona sein Unwesen. Zugeteilt für diesen komplizierten Fall wird ihr als Mitarbeiter Subinspector Fermín Garzón, der erst vor kurzem von Salamanca nach Barcelona versetzt worden ist. Der macht ihre Aufgabe nicht leichter, denn er ist ein kauziger, von der Provinz geprägter Mann, dem die Arbeit unter einer Frau äußerst unangenehm ist.
Der Vergewaltiger scheint sich zum Serientäter zu entwickeln. Die Ermittlungen laufen mehr als schleppend, der Druck der Medien nimmt zu. Aber es kommt noch schlimmer. Kurz vor seiner Verhaftung wird die Leiche des Vergewaltigers gefunden. Delicado und Subinspektor Garzon sehen sich zu spektakulärem Handeln gezwungen.
Alicia Gimenez-Bartlett beschreibt glaubhaft die Selbstfindung eines unerfahrenen Teams und nutzt in diesem Roman die polizeiliche Spürarbeit, um in die ärmeren Viertel Barcelonas einzutauchen.
Mit:
Erzählerin / Petra Delicado: Lena Stolze
Fermín Garzón: Michael Mendl
Comisario: Bodo Primus
Frau Jardiel: Hedi Kriegeskotte
Herr Jardiel: Walter Renneisen
Luisa: Laura Maire
Uhrmacher: Hans Michael Rehberg
Salome: Barbara Behrendt
Patricia: Felicitas Ott
Sonia: Katharina Müller
Christina: Martalena Flade
Tomas: Jannek Petri
Arzt: Hubertus Gertzen
Wirt: Horst Hildebrand
Wirtin: Margarete Salbach
Nikolaj Alexander Brucker, Katharina Müller, Manuela Romberg, Andreas Szerda, Rebecca Szerda, Friedrich von Bülow, Berth Wesselmann
Gesamtlaufzeit: 108 Minuten
Sendetermine: DRS 1 - Freitag, 23. Februar 2007, 20:00 Uhr - Teil 1 von 2 (gekürzt)
Die Nacht des Zwillings
Autor(en): Dirk Schmidt (BRD 1964)
Produktion: WDR 1997
Originalhörspiel dt. / Krimi
Regie: Thomas Leutzbach
Inhaltsangabe: Ein Polizist und seine Frau werden in einen Mord aus dem Rotlichtmilieu verwickelt. Eines Nachts erhalten sie unerwünschten Besuch von Barry Öhler, einem einschlägig bekannten Zuhälter, sowie dessen Komplizen Tom. Barrys Bruder wurde ermordet, und nun fordert Barry von dem Polizisten, ihm bei der Suche nach dem Mörder zu helfen - ein erzwungener Rollentausch sozusagen! Während das ungleiche Paar die Vermittlungen aufnimmt, verbleibt die Frau des Polizisten - gleichsam als Pfand - in den Händen von Tom, einem etwas stumpfsinnigen Fan für Boxkämpfe. Alle Beteiligten haben eine lange, aufregende und gefährliche Nacht vor sich, und es ist zu fürchten, daß es bald noch einen weiteren Mord geben wird...
Mit:
Kommisar Sanders: Otto Sander
Conny Sanders: Karin Anselm
Barry Öhler: Rudolf Kowalski
Tom: Christoph Zapatka
Marcus-Alexander Becker, Timo Berndt, Walter Gontermann, Jürgen Haug, Axel Kraus
Laufzeit: 46 Minuten
Sendetermine: WDR 5 - Freitag, 23. Februar 2007, 20:05 Uhr
The Retreat Diaries - Tagebuch eines Rückzugs
Autor(en): William Seward Burroughs (USA 1914 - 1997)
Produktion: SWR 2003
Bearbeitung Literatur
Regie: Kai Grehn
Bearbeitung: Kai Grehn
Komposition: alva.noto (Carsten Nicolai) Kai-Uwe Kohlschmidt
Übersetzung: Kai Grehn
Sprache: Deutsch/Englisch
Inhaltsangabe: "Das Tagebuch eines Rückzugs ist kein chronologisches Tagebuch. Donnerstag und Freitag können hier mit Montag montiert sein, oder die Ausarbeitung eines Traums wird mit dem Traum selbst in einem Rasternetz aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft montiert. Die Struktur ist folgende: ein Mann sieht einen Film, montiert aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, aus Traum und Fantasie, ein Film, den der Hörer nicht direkt sehen, aber durch Worte sich erschließen kann" - schreibt Burroughs in dem Essay, das seinem Traumtagebuch aus dem Jahre 1975 vorangestellt ist. Darin weiht er vor allem in seinen assoziativen Schreibprozess ein: ein großer Teil der Figuren und Schauplätze seiner Romane gehen auf das Material seiner Träume zurück. Kai Grehn macht in seiner Arbeit literarische Werkstatt und Traummaterial des Schriftstellers als eine Art Hörfilm sinnlich erfahrbar.
Mit:
William S. Burroughs: Hans-Peter Hallwachs
Alter Ego: Harvey Friedman, Tom Strauss
Laufzeit: 50 Minuten
Sendetermine: BR 2 - Freitag, 23. Februar 2007, 20:30 Uhr
Een Nannskerl
Autor(en): Björkson Snorre (BRD 1968)
Produktion: RB/NDR 2002
Regie: Jochen Schütt
Sprache: Dialekt
Inhaltsangabe: Zum achtunddreißigsten Mal erlebt der junge Mann namens Nann das Frühjahr. Er genießt den blauen Himmel, die weiche Luft, das Licht und die Wärme und lässt sich vom Anblick frühjahrsgleicher Mädchen bezaubern.
Aber diesmal ist etwas anders. Sein Arzt eröffnet ihm, dass er nur noch ein halbes Jahr zu leben habe.
Mit:
Sprecher (An- und Absage): Jochen Schütt
Nann: Rolf Petersen
Miriam: Sandra Keck
Mieke: Isabel Massion
Doktor: Wilfried Dziallas
Jesusfreak / 4. Stimme: Rolf B. Wessels
Katrin: Birte Kretschmer
1. Junge: Alan Besic
2. Junge: Salih Akman
Arzthelferin: Heidi Jürgens
Helge: Bernd Poppe
Frau / 2. Stimme: Edda Loges
Nachbarin (Frau Bache v. Belonitzkow): Edda Loges
Gerrit: Till Huster
Cetin: Osman Engin
Stina: Sabine Junge
Gerhard: Jochen Schütt
Cello: Gero John
Orgel: Kai Leinweber
Gesang: Ilka Bartels
Laufzeit: 52 Minuten
Sendetermine: NDR 1 WN - Freitag, 23. Februar 2007, 21:05 Uhr
E 71
Autor(en): Peter Waterhouse
Produktion: DLR 2001
Regie: Andreas Fervers
Bearbeitung: Andreas Fervers
Komposition: Andreas Fervers
Inhaltsangabe: Die "E 71" ist eine Straße durch zerstörtes Grenzgebiet. Der gleichnamige Gedichtband von Peter Waterhouse ist ein Dokument der Rat- und Sprachlosigkeit angesichts der Verwüstungen, die der Krieg um das lange belagerte Bihac im ehemaligen Jugoslawien angerichtet hat. Der Text ist von Pausen geprägt, die mehr als Worte vom Schrecken sprechen. Andreas Fervers vollzieht diesen spröden Schriftraum musikalisch nach. In seinem Klangraum agieren drei Sprecher und eine große Trommel fragmentarisch, unterbrochen und immer - einzeln. Weder Dialoge oder Kommentare, noch polyphone Strukturen können entstehen, wo menschliches Leben der Vergangenheit angehört.
Mit:
Bodo Primus, Klara Tomljanovic, Igor Majcen
Laufzeit: 46 Minuten
Sendetermine: SWR 2 - Freitag, 23. Februar 2007, 22:03 Uhr
Zugzwang
Autor(en): David Zane Mairowitz (USA 1943)
Produktion: NDR/SWR 2006
Originalhörspiel int.
Regie: David Zane Mairowitz
Übersetzung: Ruth Keen
Inhaltsangabe: Das Schachspiel ist seit alters her ein Spiel der Könige, der Mächtigen: ein symbolischer Kampf um die Herrschaft. Dabei geht es nicht nur um Sieg oder Niederlage am Ende des Spiels, es geht auch um die Strategie dorthin, um Taktik, List und Tücke. Die psychologische Kriegsführung ist genauso wichtig wie weitsichtige Planung. Psychologische Kriegsführung und raffinierte Strategie waren die zentralen Elemente bei der ungewöhnlichsten Schachpartie aller Zeiten, als Bobby Fischer und Boris Spasski am 11. Juli 1972 sich in Reykjavík gegenübersaßen.
Es war ein Show-Kampf um die Vorherrschaft im Kalten Krieg. David Zane Mairowitz hat dieses historische Schachspiel zum Vorbild seiner subtilen Recherche nach den Voraussetzungen und Folgen des "Zugzwangs" in Zeiten des Kalten Krieges gemacht, in dem der Getriebene zum Antreiber wird, der Zugzwang das Geschehen bestimmt.
Mit:
Buddy Nagler: Andre Jung
Rachel (Shelley): Leslie Malton
Snezana: Linda Olsansky
Bogdan Bogdanovitch: Hans-Peter Hallwachs
Sprecher: Jürgen Uter
Skandinavischer Matchveranstalter: Uli Pleßmann
Journalist: Benjamin Utzerath
Journalistin: Savvatoula Savvidou
Journalistin 2: Nadja Kruse
Maedchen (Radio): Kelly Darboven
Junge (Radio): Jacob Höppner
Laufzeit : 50 Minuten
Sendetermine: RBB Kultur - Freitag, 23. Februar 2007, 22:04 Uhr
Ich bin schon nicht mehr hier
Autor(en): Daniela Kletzke
Produktion: RB/DLR 2007
Regie: Daniela Kletzke
Komposition: Anne Wiemann
Inhaltsangabe: Als am 13. März 1938 ein gemütlicher österreichischer Kommentator beschrieb, wie das "kerndeutsche Wien" die Wehrmachtssoldaten begrüßte, hat ihm möglicherweise auch Theodor Kramer am Radiogerät zugehört. Theodor Kramer ist zu diesem Zeitpunkt 41 Jahre alt, ein aktiver Wiener Sozialist jüdischer Herkunft. Anfang der 1930er Jahre erscheinen seine Gedichte in Prager, Berliner und Wiener Zeitschriften und werden im Rundfunk gelesen. Am 9. Januar 1938 konnte er letztmalig öffentlich auftreten und versucht, seinen Beruf zu bestimmen: Ein Chronist seiner Zeit wolle er sein. Schon 1933 hat er fast zeitgleich mit den Ereignissen über die Internierung von Gegnern der Nationalsozialisten in Deutschland geschrieben, und auch 1938 schreibt er verblüffend schnell und scharf mit den Ereignissen mit, jeden Tag ein Gedicht.
Wien, eine Stadt voller Kneipen und Freunde, hat sich für ihn in eine Kulisse voll gefühlter und realer Bedrohungen verwandelt. Die inneren und äußeren Klemmen und Tücken des Verfolgtseins werden luzide und fast zeitgleich zum eigenen Erleben festgehalten, ebenso seine Versuche des "Flüchtens". 1939 gelingt ihm die Rettung vor den Nationalsozialisten.
Einige Gedichte von Theodor Kramer kommen im Hörspiel vor, das Hörspiel ist dennoch ein eigener, fiktiver Text, in dem auf Grundlage von Recherchen ein nacherfundener Theodor Kramer auftritt. Theodor Kramer ist 1958 in Wien gestorben.
Mit:
Peter Kurth, Chris Pichler, Bibiana Beglau, Maren Eggert, Alexander Rossi, Renato Grünig, Wolfgang Kraßnitzer, Michel Büch, Ian Watson
Laufzeit: ~ 75 Minuten
Sendetermine: RB NWR - Freitag, 23. Februar 2007, 22:05 Uhr (Ursendung)
[Quelle:
www.hoerdat.de]