Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: CLH - Hoerspielforum und mehr. Falls dies dein erster Besuch auf dieser Seite ist, lies bitte die Hilfe durch. Dort wird dir die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus solltest du dich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutze das Registrierungsformular, um dich zu registrieren oder informiere dich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls du dich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert hast, kannst du dich hier anmelden.
Einmal Rennen, einmal Hüpfen und einmal Granat... äh Ballweitwurf. Und ansonsten ohne Sonnenschutz sich zu Tode langweilen. Die bundesrepublikanische HJ-Olympiade.
Einziger Spaß daran waren die Gesichter der Sportbegeisterten und der Lehrer, wenn die Urkunden ausgeteilt wurden. Selbst die bravsten Schüler meinten "Es war bis 13 Uhr angesetzt. Wiedersehen!" und schwangen sich auf ihre Räder. Die Sportbegeisterten die sich um ihren großen Moment betrogen sahen, dass nicht der komplette Jahrgang der Urkundenverleihung zwangsweise beiwohnen musste, hatten so richtig schön entgleiste Gesichtszüge, während die Sportlehrer verzweifelt versuchten die Ordnung aufrechtzuerhalten.
Angeregt durch die Studie der TK, dass die Deutschen immer mehr zu Sport-Abstinenzlern werden, möchte ich mal in die Runde fragen, welche Erinnerungen ihr noch an sportliche Zwangsmaßnahmen seitens Schule und Eltern habt.

Rückblickend betrachtet habe ich nicht die leiseste Ahnung, was mir der Sportunterricht überhaupt hätte bringen sollen, ich habe nicht das Gefühl, daß hier in irgendeiner Form der Teamgeist gefördert wurde (wie auch, wenn man spätestens bei der Notengebung die Leute ohnehin wieder zu Konkurrenten macht), der Spaß an Bewegung oder Fitness konnte auch nur denjenigen vermittelt werden, die ihn von sonstwo mitbrachten. Ich weiß bis heute nicht, was ich mit dem Handstand-Überschlag anfangen kann, den wir in der 11. Klasse zelebriert haben ... viel Sinnvolles gelernt hab' ich dort wirklich nicht und meine Motivation war entsprechend. Ich habe dann zum ersten und einzigen Mal in meinem Leben meinen Hausarzt dazu gedrängt, sich eine gute Ausrede für mich einfallen zu lassen, was dazu geführt hat, daß ich für den Rest meiner Schulzeit vom Sportunterricht befreit wurde. Ich hab's um's Verrecken nicht eingesehen, mir noch eine weitere Packung im Abitur aufzubürden, wo ich ohnehin in Sport immer zwischen 4 und 5 stand. Die Lust, wenigstens eine Fünf sicher ausgleichen zu müssen, hatte ich wirklich nicht; mit Latein, dem Ersatzfach, das ich stattdessen belegt habe, wär's mir aber gelungen. Gute Entscheidung.
Egal. Der hat jedenfalls, was was heißen will, sogar meinem Schwesterherz den Sport madig gemacht, und das, obwohl die phasenweise sportlich wirklich sehr aktiv war und noch immer ist.

Dabei moechte ich jedoch bemerken, dass ich nie ein Ausnahmesportler war und man mich eher in die Sparte des "Bewegungstalents" einordnen koennte. Aber selbst ein "Talent" muss sich weiterbilden, um wirklich herausragend zu werden. Diese Ambition hatte ich nie und ich verliess mich zu sehr auf mein "Talent". Ich gehoerte auch nie zu der "Elite" in unseren Klassen. Ich war eher duerr und schlaksig und wurde so im Mittelfeld der Auswahl reingewaehlt. Dass jemand, der die Wahl hat, sich erst die staerksten Spieler an Land zieht, ist doch mehr als nachvollziehbar. ![:]](wcf/images/smilies/pleased.gif)

Es dauert bestimmt ein Jahr oder zwei bis meine Trainer auf meine Ausdauer aufmerksam wurde.
Das muss man sich mal vorstellen! 
Da motiviert deine Sportlehrerin deine Eltern, dich wegen deiner Mittel- und Langstreckenausdauer zum Bayer in die Leichtathletik zu schicken und die sprechen noch nicht mal mit dem Trainer.
Naja, bei nem Fuenfkampf bin ich dann allen anderen davongelaufen, und lustigerweise nur als Zweiter ins Ziel gekommen, weil meine Sprintfaehigkeiten ziemlich beschissen waren. Und immernoch sind. Ich kann nur gut weg laufen! 
Dennoch fragte mich dann der Trainer, ob ich nicht zum Mittelstreckentraining kommen wollte. Hallo!
Deswegen war ich doch hier!
Das fuehrte nach kuerzester Zeit dazu, dass ich anstatt zum Training fuer 2 Stunden mit dem Fahrrad einfach durch Leverkusen radelte. Mein Dad war uebelst gelaunt, dass ich keinen Fortschritt machte und fuhr mit mir eines Tages ausserhalb von Leverkusen ins Bergische und meinte, ich muesse mehr trainieren... und fuhr dann neben mir her. Mensch, kam ich mir bloede vor! Und das war auch das letzte Mal, dass ich laufen gegangen bin. 

Willkommen im Club!Da falle ich ja total aus der Reihe!
Ich habe Sport immer geliebt und empfand Bewegung als grundsaetzlich wichtig und aufregend. Wir haben die meiste Zeit meiner Kindheit draussen mit Spielen verbracht. Sport durch Spiel. Was anderes ist es ja wirklich nicht. Das ging dann schon in der Grundschule so weiter und im Gymnasium hatte ich durchweg immer ein "Sehr gut" im Sport. Das ist kein Angeben!
Heute mache ich außer Radfahren ins Geschäft nichts in Richtung Sport und vermisse aber auch nix!
... muss man den Ball zu den Lehrern schieben, denn die sind schliesslich auch fuer die Erziehung verantwortlich

Meine Fresse, wieder so eine leidige Diskussion. Und wieder von so militant-fürsorglichen Eltern losgetreten, die ihre lieben Kleinen vor einem eventuellen Frustrationserlebnis bewahren und sie am liebsten in Watte packen wollen. Als nächstes wird dann der Kunstunterricht, der Musikunterricht und am besten gleich noch Mathe, Physik und Chemie, sämtliche Fremdsprachen und Deutsch abgeschafft. Und dann wird verhindert, dass die Lütten sich in einer Berufsausbildung oder einem Studium mit ruppigen Ausbildern oder bockigen Dozenten auseinandersetzen müssen, denn das könnte ja schließlich auch ihrem Selbstvertrauen schaden. Unter den Folgen hätten sie sicher ein Leben lang zu leiden.
Meine Fresse, wieder so eine leidige Diskussion. Und wieder von so militant-fürsorglichen Eltern losgetreten, die ihre lieben Kleinen vor einem eventuellen Frustrationserlebnis bewahren und sie am liebsten in Watte packen wollen.

Zitat
"Ein Wettkampf, bei dem Einzelne schon vorher wissen, dass sie chancenlos sind, ist sinnlos und unfair."
Da bin ich auch 100% bei dir!uss man den Ball zu den Lehrern schieben, denn die sind schliesslich auch fuer die Erziehung verantwortlich
Mal ganz abgesehen vom Thema: da denke ich ja schon, dass v.a. die Eltern für die Erziehung der Kinder verantwortlich sind.
Zumindest für die "Grundlagen" der Erziehung und der "Wertevermittlung" ist und bleibt noch immer das Elternhaus verantwortlich.
Was anderes wuerde ich auch nicht sagen wollen. Aber wenn die Eltern bei diesen Spielen nicht anwesend sind, weil sie entweder arbeiten oder mit ihren Freundinnen Kaffee trinken oder auf den Rest ihrer/seiner Kinder aufpassen muessen, muss bei Haenseleien, wenn sie offensichtlich ist, der Lehrer eingreifen und Aersche treten. Dass dies durch unsere gesellschaftliche Rueckentwicklung nicht der Fall ist und auch nicht anders sein wird, ist mir auch voellig klar.
Ich finde, wenn man die Bundesjugendspiele abschafft, müsste man auch gleich alle Klassenarbeiten abschaffen. Denn die sind ja letztlich auch nichts anderes als ein Wettbewerb unter den Schülern. Und manche sind bei der einen oder anderen Klassenarbeit ebenfalls "chancenlos" - oder haben zumindest weitaus geringere Chancen als andere - weil sie halt kein Talent für Zahlen bzw. Sprachen oder sonstwas haben.
) Insofern dann auch im Sportunterricht entsprechende Uebungen demonstriert und antrainiert wurden, empfinde ich einen Wettbewerb als fair. Ich kann mir vorstellen, dass es fuer Schueler heute vielleicht schwieriger ist, an den Disziplinen beim Bundesjugendspiel teilzunehmen, aber die Disziplinen sind auch altersgerecht. Wenn wir in der 3. oder 4. Klasse damals zu den Spielen gegangen sind, haben wir an Disziplinen teilgenommen, die wir schon allein durch das Spielen im Freien erlangt hatten. Da wurde gerannt, gesprungen, geklettert und Steine oder Wurzelballen vom Weizenfeld geworfen.
Das eigene Kind in gewissen Lebenslagen zu coachen ist fuer manche schwieriger, als die Schuld auf die vermeintliche Ursache abzuwaelzen. Ich glaube nicht, dass es für die Schüler heute schwieriger ist. Mein Sohn (13) hatte 4 Diszplinen: 50m-Sprint, 1000m-Lauf, Weitsprung und Ballwerfen. Hatten wir früher alles auch. Und das nun wirklich altersgerecht.Ich kann mir vorstellen, dass es fuer Schueler heute vielleicht schwieriger ist, an den Disziplinen beim Bundesjugendspiel teilzunehmen, aber die Disziplinen sind auch altersgerecht. Wenn wir in der 3. oder 4. Klasse damals zu den Spielen gegangen sind, haben wir an Disziplinen teilgenommen, die wir schon allein durch das Spielen im Freien erlangt hatten. Da wurde gerannt, gesprungen, geklettert und Steine oder Wurzelballen vom Weizenfeld geworfen.
Zitat von »joe adder«
Ich kann mir vorstellen, dass es fuer Schueler heute vielleicht schwieriger ist, an den Disziplinen beim Bundesjugendspiel teilzunehmen, aber die Disziplinen sind auch altersgerecht. Wenn wir in der 3. oder 4. Klasse damals zu den Spielen gegangen sind, haben wir an Disziplinen teilgenommen, die wir schon allein durch das Spielen im Freien erlangt hatten. Da wurde gerannt, gesprungen, geklettert und Steine oder Wurzelballen vom Weizenfeld geworfen.
Zitat
Zitat von »Uwe«
Aber vielleicht waren wir früher alle wirklich fitter, weil wir einfach mehr draußen waren?
Wir waren auf jeden Fall fitter, was die natuerliche Motorik und Ausdauer anging. Aus der Stellungnahme von KMK, Bundesfamilienministerium und des Deutschen Olympischen Sportbunds
Zitat
Die Bundesjugendspiele haben das Ziel, in der Kombination von Sport, Spiel und Spaß allen jungen Menschen eine positive Gemeinschaftserfahrung zu ermöglichen.

1 Besucher