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Vier Wochen nach Rudi Völlers Abschied hat die Nationalelf wieder einen Teamchef: Jürgen Klinsmann. Holger Osieck als Assistent und Oliver Bierhoff als Manager sollen ihn unterstützen.
Gegen 15 Uhr konnten die Teilnehmer entspannt auseinander gehen. Bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen hatten sich die vier Mitglieder der so genannten Trainerfindungskommission des DFB an diesem Mittwochmittag versammelt, um über den derzeit prominentesten freien Arbeitsplatz in Deutschland zu sprechen, zweieinhalb Stunden lang. Wo vormals noch über Eventualitäten diskutiert worden war, wurden nun Fakten serviert, die DFB-Präsident Gerhard Mayer- Vorfelder und Generalsekretär Horst R. Schmidt aus Amerika importiert hatten. Dorthin, nach New York, waren die beiden TFK-Mitglieder am Dienstag geflogen, um vor Ort zu besprechen, was sie am Mittwoch mitbrachten: Jürgen Klinsmann (39) wird neuer Teamchef der Fußball-Nationalelf.
Er soll einen Zweijahresvertrag erhalten und somit die Landesauswahl bis 2006 betreuen; vorerst zumindest. Der künftige Coach bezeichnet es als "eine Selbstverständlichkeit, dass ich dem DFB helfe, unabhängig von der Funktion". Er bevorzugt jene, die Vorgänger Rudi Völler oder Franz Beckenbauer innehatten. Klinsmann erwarb 2000 im Schnellverfahren den Trainerschein.Blitzumfrage: Ist Jürgen Klinsmann als Teamchef der Richtige?Zunächst, so ein weiteres Ergebnis dieser fünfstündigen Unterredung in Übersee, sollen neue Strukturen geschaffen werden rund ums Nationalteam. Den künftigen Coach soll ein Manager unterstützen; dessen Berufung hatte Klinsmann selbst im kicker angeregt. Und es möge, so die Planung, jener Mann werden, den Klinsmann selbst favorisiert und der von Karl- Heinz Rummenigge im kicker-Interview erstmals öffentlich vorgeschlagen wurde: Oliver Bierhoff (36).
Der Schütze des Golden Goals bei der EURO 1996 erklärte schon im kicker seine grundsätzliche Bereitschaft, am späten Mittwochabend sagte er noch einmal, für ihn sei eine solche Position "denkbar, die Bereitschaft ist da". Mit ihm hatte aber gestern "definitiv noch keiner gesprochen". Diese Kontaktaufnahme wird, so verabredete es die TFK, umgehend erfolgen.
Die beiden früheren Nationalstürmer sollen - so die weitere Idee - von einem ausgebildeten Fußballtrainer begleitet werden: Holger Osieck (55), der schon von 1987 bis 1990 mit Teamchef Franz Beckenbauer zusammengearbeitet hat. Seit 1. Mai dieses Jahres ist der deutsche Fußballlehrer bei der FIFA als Leiter der Abteilung Technische Entwicklung angestellt.
Die lange zähe Suche nach einer Führung für die Nationalelf erbrachte nun doch noch ein hoffnungsvolles Resultat. Das nun gezielte Handeln war auch die Folge der Unzufriedenheit, die innerhalb der TFK zuletzt zunahm. Am Montag waren intern die Differenzen wegen der beiden deutschen Kandidaten Lothar Matthäus (43) und Winfried Schäfer (54) durchgebrochen. Rekordnationalspieler Matthäus war von Franz Beckenbauer favorisiert worden - doch Liga- Boss Werner Hackmann und DFB- Präsident Mayer-Vorfelder votierten engagiert dagegen, während Horst R. Schmidt eine eher unentschiedene Haltung einnahm. MV votierte zudem gegen Schäfer. Er hatte den aktuellen Nationaltrainer Kameruns vor der Saison 1998/99, damals als Präsident des VfB Stuttgart, verpflichtet, diesen Schritt jedoch alsbald bereut.
Schäfer, den Beckenbauer am Mittwochmorgen vor dem Trip Kitzbühel-Frankfurt noch "auf jeden Fall" als Kandidaten bezeichnet hatte, wurde von den Trainersuchern aber nie offiziell gefragt. Matthäus hätte Hackmann allenfalls unter der Bedingung akzeptiert, dass sich Beckenbauer als Teammanager zur Verfügung gestellt hätte. "Keine Chance", sagte der OK-Chef eindeutig, "das geht schon vom Kopf her nicht mehr."
Die gleichfalls öffentlich diskutierten ausländischen Kandidaten Guus Hiddink (57/ Eindhoven) und Morten Olsen (54/ Nationalcoach Dänemarks) waren angeblich vor allem über Mittelsmänner angegangen worden. Da beide vertraglich festgesetzt sind, hielt Beckenbauer deren Verpflichtung für unrealistisch. So schien letztlich alles auf die Variante mit Matthäus zuzulaufen, zumal da der derzeitige Nationalcoach Ungarns heftig willens war, wie er mehrmals mitteilte. "Er kann das", sagte Beckenbauer vor dem gestrigen Start nach Frankfurt, auch wenn Matthäus noch jung sei.
Matthäus ist drei Jahre älter als Klinsmann.
Karlheinz Wild
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Original von der landvogt
Ich halte das für die zweitschlechteste Entscheidung, die man hätte treffen können.
Viel zu unerfahren! Und auch als Identifikationsfiguren meilenweit von Tante Käethe entfernt.
Schlimmer wäre nur noch Matthäus gewesen.
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Neu und jetzt mit Bart
Wohnort: Im sonnigen Süden liegt eine kleine Insel....
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Original von der landvogt
Ich halte das für die zweitschlechteste Entscheidung, die man hätte treffen können.
Viel zu unerfahren! Und auch als Identifikationsfiguren meilenweit von Tante Käethe entfernt.
Schlimmer wäre nur noch Matthäus gewesen.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »der landvogt« (24. Juli 2004, 02:22)
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Original von Sledge_Hammer
nur weil klinsi nie beim msv gespielt hat...
ich glaube eher, dass es mit schäfer net geklappt hätte...
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »knobibrot« (23. Juli 2004, 21:29)