Ein Bekannter hat mir gestern eine äußerst abenteuerliche Geschichte erzählt, von der ich denke, dass sie den einen oder anderen hier interessieren könnte…
Besagter Bekannter ist Mitte 50, Beamter und TV und DVD-Junkie. Allerdings gehen seine Kenntnisse im Bereich der Unterhaltungselektronik kaum über die Standard-Bedienungen der jeweiligen Geräte hinaus. Ich glaube ja, dass er sogar mit der Sendereinstellung eines Fernsehers überfordert ist…
Da er aber um diese Schwäche weiß, lässt er bei technischen Problemen auch immer einen Fachbetrieb antreten…Bei diesem Fachbetrieb, handelt es sich um einen kleinen inhabergeführten Betrieb mit nur zwei Filialen, welcher allerdings mit Spitzenberatung und Service glänzt. Ich kaufe da auch sehr gerne ein, zumal er preislich ganz häufig unter den Preisen von Media-Markt und Co. liegt.
Jetzt erzählte er mir mein Bekannter, dass er am vergangenen Sonntag beim abendlichen TV-Genuss von seiner Lebensgefährtin darauf aufmerksam gemacht wurde, dass einer seiner beiden Sateliten-Receiver nicht in Betrieb sei. Dies wiederum war sehr bedauerlich, da eben dieser Sateliten-Receiver für den TV-Aufnahmebetrieb des Videorecorders (jawohl Videorecorder!) zuständig sei und der Videorecorder jetzt wohl lediglich „Schneegriesel“ anstelle des TV-Programms aufnahm. Also nahm der Bekannte zunächst eine Selbstdiagnose vor und stellte unumstößlich fest: Das Ding ist aus! Auch die Kontrolle div. Kabelverbindungen sowie des Einschaltknopfes ergaben keine Änderung der Situation.
Der TV-Genuss des Abends blieb dennoch ungetrübt, weil mein Bekannter ja im Wohnzimmer noch einen zweiten, baugleichen, Receiver für den TV-Betrieb angeschlossen hat.
Also rief er am folgenden Montag Morgen sogleich bei seinem Fachbetrieb an, teilte das Problem mit und es wurde ihm tel. mitgeteilt, dass ein Techniker am Dienstag Abend einen neuen Sat-Receiver vorbei bringen und anschließen würde (eine Reparatur des alten Receiver stand wohl nicht zur Diskussion… bzw. ich könnte mir gut vorstellen, dass eine Reparatur nicht sinnvoll ist, weil die Kosten der Reparatur gleichauf mit der Neuanschaffung liegen werden). Vor Dienstag ginge es jedoch nicht, weil die kein Gerät mehr vorrätig hätten und auf eine Lieferung warten würden.
Beim abendlichen TV-Genuss am Montag mussten nun sowohl mein Bekannter als auch dessen Lebensgefährtin zur Kenntnis nehmen, dass sich das TV-Bild mit einer Geräuschkombination aus „Klick“ und „Wump“ blau einfärbte und auch keinerlei Ton mehr aus den Lautsprechern drang.
Was war geschehen? Jaaaahaaaa… der zweite Sat-Receiver hatte sich verabschiedet.
Also rief er am folgenden Dienstag Morgen sogleich bei seinem Fachbetrieb an, teilte das Problem mit und es wurde ihm tel. mitgeteilt, dass man dort schon davon wüsste und dass bereits ein neuer Sat-Receiver eingetroffen sei, welche gegen Abend geliefert würde. Nun war das Chaos perfekt, da sich mein Bekannter die Frage stellte, warum sein Fachbetrieb denn schon Bescheid wüsste und bereits ein neuer Receiver eingetroffen sei… Nach einigem Hin und Her war die Lage aufgeklärt und es war sicher, dass der Bekannte zwei neue Sat-Receiver braucht.
Als der Techniker dann abends mit den beiden neuen Sat-Receivern eintraf wurde das Problem natürlich noch erörtert und mein Kollege teilte dem Techniker im Verlauf des Gespräches mit, dass er es schon recht eigenartig finden würde, dass seine beiden baugleichen und am gleichen Tag gekauften Receiver fast zeitgleich den Geist aufgegeben hätten…und das ohne erkennbaren Grund und obwohl die noch nicht einmal vier Jahre alt seien.
Seitens des Technikers bekam er dann als Antwort, dass man im sowohl Betrieb als auch in der Branche mittlerweile zunehmend die Auffassung vertrete bzw. den Verdacht hege, dass die Hersteller innerhalb der Software der Geräte einen Virus oder etwas Ähnliches untergebracht hätten, welcher zu einem zuvor festgelegten Zeitpunkt das definitive Ende des Gerätes einleite. Beweisen könne man es bisher jedoch nicht. In der Regel würde es ja auch nicht auffallen, da die wenigsten Leute die Geräte doppelt haben und somit selten der Fall eintreten würde, dass die Geräte fast zeitgleich kaputt gehen. Im Fachbetrieb sei es aber schon auffällig, wenn z. B. Geräte eines bestimmten Typs, die in größeren Mengen verkauft würden in einem relativ engen Zeitfenster als defekt gemeldet würden.
Diese Geschichte erzählte mein Bekannter einem weiteren Bekannten welcher in einer berufsbildenden Schule als Techniker im EDV-Bereich tätig ist, der meinem Bekannten mehr oder weniger regelmäßig den Laptop wieder neu aufsetzen muss, wenn mein technisch unbegabter Bekannter mal wieder ein Problem produziert hat. Dieser EDV-Techniker hat von dem vorgenannten Verdacht ebenfalls schon gehört und hat zumindest Parallelen bei mobilen Festnetztelefonen festgestellt, welche nach seiner Erfahrung alle so nach drei bis vier Jahren defekt sind.
Ich bin ja nun kein all zu großer Verschwörungstheoretiker aber bei dieser Geschichte komme ich doch ein wenig in Grübeln… Insbesondere als das Wörtchen „mobiles Festnetztelefon“ fiel. Bei uns im Tierheim haben wir eine recht umfangreiche Telefonanlage, die abgesehen von zwei normalen Telefonen über 6 oder 7 Mobilgeräte verfügt, die überall auf dem Gelände verteilt bzw. bei den Mitarbeitern sind. Diese Telefonanlage mit allen Komponenten wurde an einem Tage zusammenhängend gekauft und nachdem eines Tages das erste Mobilgerät den Geist aufgab innerhalb von einer Woche doch tatsächlich alle anderen Mobilgeräte auch hinüber waren…
Merkwürdig ist das schon und unter Berücksichtigung des Vorgenannten auch nicht mal sonderlich abwegig.
Grundsätzlich halte ich es zwar technisch durchaus für möglich, Elektrogeräte über die Bauteile oder auch Software zum einem festgelegten Zeitpunkt ins Nirwana zu schicken – allerdings glaube ich nicht, dass so etwas lange geheim gehalten werden könnte bzw. irgendwann auffliegt.
Was mir allerdings auffällt ist, das die Lebensdauer der div. Geräte doch rapide abzunehmen scheint.
Habt ihr von ähnlichen Fällen gehört?
Was meint ihr?
Verarscht die Industrie auf diese Weise die Verbraucher?