wie sind denn die allgemein und kennt jemand das Hörspiel " Ein Fall für zwei Schlitzohren: Folge 2 - Hunde, die bellen, beißen nicht "..lohnt es sich da zuzuschlagen?
Allgemein kann ich das nicht sagen ... höchstens: bei dem, was ich kenne, ist kein Schund. Sie sind sehr liebevoll und gewissenhaft produziert. Aber - es gibt schon ein paar Sachen, die ziemlich ... öhm ... "speziell" sind. Man merkt ihnen teilweise eben schon das "linke" Gedankengut der 70er an. Grundsätzlich nicht verkehrt, ist mir persönlich auch um Längen lieber als "rechtes" Gedankengut, aber - viele der Hörspiel- oder Rock-Platten für Kinder lassen schon erahnen, daß eben nicht nur Kinder zur Zielgruppe gehörten. Das auf den Hörspielwelten aufgeführte Pläne-"Rotkäppchen" würde ich heute keinem Kind vorsetzen wollen. Ich meine - wenn sich die "linke Garde" der Liedermacher und LInksrocker (Hannes Wader, Franz Josef Degenhardt, Dieter Süverkrüp, Hanns Dieter Hüsch, Fasia, Floh de Cologne sowie mit Abstrichen Fredrik Vahle) die Klinke in die Hand gibt, dann ist eigentlich schon klar, daß es sich hier nicht um eine traditionelle Hörspielumsetzung eines Märchens handelt, sondern eher um einen verkappten Aufruf zum Klassenkampf
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Umgekehrt - Süverkrüp, Vahle und Klaus W. Hoffmann haben schon feine musikalische pläne-Sachen für Kinder gemacht ohne (größeres) linkes Hintertürchen. Die Erich Kästner-Lesungen gehen in Ordnung und bei den wenigen "reinen" Hörspielen (Raumschiff Namba Wann, Schlitzohren, Eisbär) habe ich die Vermutung, daß es sich dabei um Lizenz-/Rundfunk-Übernahmen handelt.
Die Schlitzohren-Fälle tauchen später übrigens bei Igel neu auf.
Tja, die "Schlitzohren" sind vor allem Fälle zum Mitraten. Man bekommt sechs bzw. fünf Fälle präsentiert, keiner länger als 8 Minuten, bei denen Perry Clifton und sein junger Freund Dicki Miller ... äh ... bei denen Johnny Lebold und seine junge Freundin Hannah mit einem Fall konfrontiert werden und den Täter ermitteln müssen, der sich meistens selbst durch dumme Bemerkungen/widersprüchliche Aussagen/sonderbares Verhalten/Omas Streuselkuchen/wasweißich überführt. Schwierigkeitsgrad: bei "Club der Detektive" von Wolfgang Ecke wären das im Buchformat vielleicht jeweils ein bis zwei Sterne, also alles keine Hexenwerke, auch für die Zielgruppe von 8-bis-14-Jährigen nicht; für was Komplexeres braucht's dann eben doch ein paar Minuten mehr. Wichtig in diesem Zusammenhang: Packung, denn im Gegensatz zu "Club der Detektive" (Hörspiel) oder "Dem Täter auf der Spur" werden die Täter nicht während des Hörspiels überführt oder nach dem Hörspiel genannt, sondern stehen auf der Plattenhülle/im Cassetteninlay/im CD-Booklet. Wer sich also mit Fragen à la "Wie alt ist der 15jährige Hubert Schmidt?" schwer tut und/oder eine Bestätigung der Richtigkeit seiner Gedankengänge dringend nötig haben sollte, täte besser daran, von der Anschaffung des hüllenlosen Mediums abzusehen. Allzu kritische kriminelle Geister und pedantische Haar-in-Suppe-Sucher wie z. B. olle Skywise sollten ebenfalls Abstand halten, denn eine Begründung dafür, daß X der Täter sein MUSS, wird nicht geliefert und meistens handelt es sich wohl eher um Indizien, die auf den Täter hindeuten, als um belastbare Beweise (*rumnörgel*). Aber ansonsten - schön produzierte kurze, knackige Unterhaltung, die man sich aber leider nicht allzu häufig anhören kann. Außer vielleicht bei schwachem Gedächtnis ...
Gruß
Skywise