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Sonntag, 2. August 2009, 00:08

Heftserie "Der Landser" erstmals als Hörbuch

Vor kurzem in bremen bei karstadt entdeckt: die romanheftserie "der landser", die es seit 1957 im handel gibt, und die sich mit kriegsgeschichten aus dem 2. weltkrieg befasst, erschien jetzt erstmals als sog. "edition - der landser" mit einem hörbuch auf 2 cds zum preis von 4,95 euro.

habs mir auch direkt mal gekauft, obwohl ich mir ja eigentlich eher hörspiele zu den geschichten gewünscht hätte. :]

aber wer weiß: vielleicht kommt das ja auch noch!

hier noch der link zum landser-verlag: http://www.landser.de/cgi-bin/index
Ich bin richtig froh, in der Schule alles über Parallelogramme gelernt zu haben und nichts über Steuern. Das hat mir richtig geholfen bei meiner diesjährigen Parallelogramm-Erklärung.

irina

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2

Sonntag, 2. August 2009, 19:22

wird "der landser" nicht teils auch recht kritisch beäugt wegen der themen – oder verwechsel ich das mit irgendwas?
»Alles, was Spaß macht, ist entweder unmoralisch, illegal oder macht dick. In besonders spaßigen Fällen alles auf einmal.« (Mae West)

3

Sonntag, 2. August 2009, 21:38

wird "der landser" nicht teils auch recht kritisch beäugt wegen der themen – oder verwechsel ich das mit irgendwas?




ist mir nicht bekannt - wundern würde es mich allerdings nicht.
Ich bin richtig froh, in der Schule alles über Parallelogramme gelernt zu haben und nichts über Steuern. Das hat mir richtig geholfen bei meiner diesjährigen Parallelogramm-Erklärung.

Quercus

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4

Donnerstag, 6. August 2009, 01:42

oh doch, der landser gilt als trivialliteratur des kleinen rechten
so wie in den berg und arztromanen die dortige welt glorifiziert und unkritisch dokumentiert wird, ist es beim landser halt die zeit des dritten reichs. von nazi greultaten liest man dort aber nix, sondern eher von den heldenhalften wehrmachtssoldaten.
"Du hast das Recht auf eine eigene Meinung, aber Du hast kein Recht auf eigene Fakten." Paul Romer

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William Shakespeare: "Wenn alle Leute nur dann redeten, wenn sie etwas zu sagen haben, würden die Menschen sehr bald den Gebrauch der Sprache verlieren."

5

Donnerstag, 6. August 2009, 15:30

Vor Jahren habe ich mal das ein oder andere Heft billig vom Flohmarkt mitgenommen und zum Teil auch gelesen. Ich glaube, das ging um die Schlacht von Stalingrad.

Der Landser ist in der Tat nur mit sehr großer Vorsicht zu genießen. Die Hefte glorifizieren vor allem den einzelnen kämpfenden Soldaten, der in treuer Pflichterfüllung bis zur letzten Kugel tapfer seine Stellung hält und sich keiner Verbrechen schuldig macht. Kriegsverbrechen kommen in den Heften zwar schon - am Rande - vor, aber grundsätzlich werden diese Verbrechen nur von einigen "Schweinehunden" begangen. Negative Verhaltensmuster werden in erster Linie einigen höheren Generälen und vor allem der NS-Führung zugeschrieben. Eine große Rolle spielen Schlachtverläufe, wobei die Schilderung über die wechselnden Frontabschnitte sich teilweise über mehrere Seiten in die Länge ziehen.

Im Grunde genommen atmen diese Romane den Geist der Adenauer-Jahre. Der einfache Soldat wusste nichts von Kriegsverbrechen, die Shoah kommt so gut wie gar nicht vor, und im Mittelpunkt der Geschichten steht ein Mann, der trotz aller widrigen Umstände menschlich geblieben ist. Alles ziemlich apologetisch.

Erstaunlich finde ich aber, dass diese Hefte ja offensichtlich nach wie vor von einer großen Leserschaft nachgefragt wird. Auf Flohmärkten sehe ich oft Männer (meistens jenseits der 60), die mit langen Suchlisten in Landser-Stapeln kramen.
Damals glaubte ich kein Wort von diesen Geschichten, aber jetzt bin ich nicht mehr so sicher.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Luke Hardin« (6. August 2009, 15:31)


Tina

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6

Donnerstag, 6. August 2009, 17:07

Ich glaube der Landser wurde eher für die Kriegsgeneration konzipiert. Wie meinen Vater z.B. Diejenigen, die wirklich dabei waren und nicht für diese braunen Spacken...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Tina« (6. August 2009, 17:10)


7

Donnerstag, 6. August 2009, 17:36

Ich glaube der Landser wurde eher für die Kriegsgeneration konzipiert. Wie meinen Vater z.B. Diejenigen, die wirklich dabei waren und nicht für diese braunen Spacken...
naja wirklich dabei waren doch die Wehrmachtssoldaten. Und da waren auch einige Braune dabei - wenn nicht sogar sehr viele. Und das es immer nur Ausnahmen waren, kann man nach heutigem Stand auch nicht mehr sagen.

8

Donnerstag, 6. August 2009, 17:37

Ich verbinde mit den "Landser"-Heften auch rechtsangehauchtes Gedankengut, hatte aber noch nie eins in der Hand und halte mich darum mit meiner Meinung auch zurück. Bei allen Vorbehalten, die ich gegen die Hefte habe, würde ich aber nicht soweit gehen, die Leser pauschal in die braune Ecke zu stellen. Wie Tina schon geschrieben hat, richten sich die Hefte wohl in erster Linie an die, die die Zeit des zweiten Weltkriegs miterlebt haben. Viele von ihnen haben ihr ganzes Leben damit verbracht, das zu dieser Zeit erlebte zu verarbeiten; vermutlich helfen die Geschichten - ebenso wie das wiederholte Abspielen der eigenen Erlebnisse in den immer gleichen Erzählungen - dabei, diese Erlebnisse zu verarbeiten.

Tina

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9

Donnerstag, 6. August 2009, 21:25

Ich glaube der Landser wurde eher für die Kriegsgeneration konzipiert. Wie meinen Vater z.B. Diejenigen, die wirklich dabei waren und nicht für diese braunen Spacken...
naja wirklich dabei waren doch die Wehrmachtssoldaten. Und da waren auch einige Braune dabei - wenn nicht sogar sehr viele. Und das es immer nur Ausnahmen waren, kann man nach heutigem Stand auch nicht mehr sagen.
Ich meine jetzt braune Spacken neueren Datums.. ;) Natürlich waren damals mit Sicherheit etliche Soldaten "braun"...und das nicht zu knapp. Bei vielen haben sich die Erlebnisse damals sehr tief eingebrannt und wahrscheinlich findet der Landser deshalb großen Absatz bei dieser Generation.

10

Donnerstag, 6. August 2009, 21:51

Ich glaube der Landser wurde eher für die Kriegsgeneration konzipiert. Wie meinen Vater z.B. Diejenigen, die wirklich dabei waren und nicht für diese braunen Spacken...
naja wirklich dabei waren doch die Wehrmachtssoldaten. Und da waren auch einige Braune dabei - wenn nicht sogar sehr viele. Und das es immer nur Ausnahmen waren, kann man nach heutigem Stand auch nicht mehr sagen.
Ich meine jetzt braune Spacken neueren Datums.. ;) Natürlich waren damals mit Sicherheit etliche Soldaten "braun"...und das nicht zu knapp. Bei vielen haben sich die Erlebnisse damals sehr tief eingebrannt und wahrscheinlich findet der Landser deshalb großen Absatz bei dieser Generation.
ach so hast du des gemeint. Kenne die Hefte nicht, aber man sollte solche "Heldenromane" doch auch hinterfragen.

joe adder

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11

Donnerstag, 6. August 2009, 22:02

Na, dann hinterfrag doch mal? Geh doch mal zu einem 106jaehrigen und frag ihn, warum er damals in zwei Weltkriegen gekaempft hat! Ich glaube nicht, dass du die Antwort "weil ich die Welt vom Judentum befreien wollte" bekommen wirst.
"Warum sollte ich mich fürchten? Ich kenne keine Furcht."

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12

Donnerstag, 6. August 2009, 22:36

Na, dann hinterfrag doch mal? Geh doch mal zu einem 106jaehrigen und frag ihn, warum er damals in zwei Weltkriegen gekaempft hat! Ich glaube nicht, dass du die Antwort "weil ich die Welt vom Judentum befreien wollte" bekommen wirst.
weil er musste?

Es hat doch nix mit dem hinterfragen warum sie im Krieg waren zu tun. Es geht mir darum, wie sich die Heftserie mit dem Krieg auseinander setzt.

joe adder

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13

Donnerstag, 6. August 2009, 22:44

Warum? Weil sie sich nicht auf amerikanische Weise mit dem Krieg auseinandersetzt? Weil deutsche Soldaten kein Recht auf Heldentum haben?
Ich finde es eher bedauerlich, dass man sich solche Gedanken ueber eine Heftreihe macht, die ich schon an Zeitschriftenstaenden gesehen habe, als ich noch klein war. Und ich bin sicher, dass der Verfassungsschutz und andere Ueberwachungsorgane diese Heftreihe schon lange aus dem Verkehr gezogen haetten, wenn es da um "braunes Gedankengut" gehen wuerde.
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Tina

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14

Freitag, 7. August 2009, 08:04

Und ich bin sicher, dass der Verfassungsschutz und andere Ueberwachungsorgane diese Heftreihe schon lange aus dem Verkehr gezogen haetten, wenn es da um "braunes Gedankengut" gehen wuerde.
Das hat mir auch ein guter Freund bestätigt, der einen Zeitschriftenladen betreibt und der selbst schon etliche Male in besagter Zeitschrift gelesen hat. Leider trägt die Zeitschrift einen Namen, den man auch anderweitig assoziieren kann und der Inhalt dreht sich ausschließlich um Berichte aus dem 2. Weltkrieg. Sowas ist immer heikel in Hinblick auf die rechte Szene, die mit Sicherheit auch einen Blick rein wirft.

Matze

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15

Sonntag, 9. August 2009, 10:15

In der Bedeutung des Lehnworts aus dem Französischen, wo der "amateur d' art" den kenntnisreichen, enthusiastischen Liebhaber der Künste meint, bin ich ein Dilettant.

16

Sonntag, 9. August 2009, 19:08

Danke für den Link, interessanter Artikel. Witzigerweise ist "Der Landser" auch grad Artikel der Woche bei Uncyclopedia, teilweise etwas zotig, aber für den einen oder anderen Grinser reichts.
http://de.uncyclopedia.org/wiki/Der_Landser

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Mittwoch, 9. Oktober 2013, 20:00

Inzwischen wurde 'Der Landser' auch als Heft eingestellt.

[Text entfernt von Irina. Bitte keine kompletten Zeitungsartikel zitieren!]

Quelle: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgesc…llung-weltkrieg