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Perry

bringt Angsthasen nach Muffenhausen

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1

Samstag, 14. Juli 2012, 14:44

Sonderbare Abnutzungsspuren bei Intercord LP Covern

Ich bin in den letzten Tagen aktiv dabei, meine Intercord-LPs zu digitalisieren und habe in diesem Zusammenhang auch viele Fotos der Coverrückseiten für die Hörspielwelten gemacht.

Dabei ist mir aufgefallen, dass einige der Coverrückseiten m.E. doch recht eigenwillige Abnutzungsspuren aufweisen. Betroffen sind komischerweise nur Coverrückseiten von Titeln aus der Reihe "Abenteuer Stunde".

Die Coverrückseiten sind allesamt mit eine hellblauen Hintergrundfarbe unterlegt und die Überschrift "Eine ganze Stunde Abenteuer" ist in rot. Der Titel des Hörspiels ist dann wieder schlicht in schwarz geschrieben. Und eben dieser Schriftzug "Eine ganze Stunde Abenteuer" zeigt Abnutzungsspuren dergestalt, dass die rote Farbe verschwunden ist und an gleicher Stelle nun weiss zu sehen ist. Bei "Die Schatzinsel" ist sogar der schwarz geschriebene Titel betroffen.

Wenn man nur eine Coverrückseite mit diesen "Abnutzungen" sieht, geht man ja zunächst davon aus, dass so ein gelangweiltes oder bescheuertes Kind an dem Schriftzug manipuliert haben könnte... Aber da dieses Phänomen bei allen meinen Sammlungstiteln aus der "Abenteuer Stunde" vorkommt, habe ich doch Zweifel an dieser Theorie, da ich ganz sicher bin, dass die Titel nicht alle vom gleichen Vorbesitzer kommen und es wohl kaum ein ganze Schar bekloppter Kinder mit dieser Neigung gibt...

Einzige Ausnahme ist bei mir der Titel "Die Prärie". Da ist alles normal.

Daher mal meine Frage an alle LP-Sammler: Könnt ihr mal schauen, ob das bei euren Intercord-LPs aus der "Abenteuer Stunde" ebenfalls so ist und dann berichten?

Ebenso bin ich natürlich für weitere Entstehungstheorien empfänglich. Kann ja durchaus irgendwie produktionsbedingt sein.

Hier mal zur Verdeutlichung ein paar Beispiele:

index.php?page=Attachment&attachmentID=6705 index.php?page=Attachment&attachmentID=6706 index.php?page=Attachment&attachmentID=6707 index.php?page=Attachment&attachmentID=6708

und so wie es normal aussehen sollte

index.php?page=Attachment&attachmentID=6709
"Wo bist du gerade?" - "In der Bredouille!" - "Hach. Frankreich! Wie schön."

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2

Samstag, 14. Juli 2012, 14:54

Hallo Perry,
ist bei mir genauso. Nicht bei allen, aber bei einem großen Teil.
Freundliche Grüße Öhrchen

Perry

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3

Samstag, 14. Juli 2012, 15:05

Da beruhigt mich ja ein wenig. Dann scheint es tendenziell ja wohl doch ein Produktionsmangel zu sein...
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4

Samstag, 14. Juli 2012, 15:45

..... oder künstlerische Freiheit.
Freundliche Grüße Öhrchen

LibussaKrokus

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5

Samstag, 14. Juli 2012, 19:14

Hallo Perry

ich habe von der "Abenteuer Stunde" zwar nur die Schatzinsel, die sieht aber ähnlich aus. Und ich glaube, ich kann dir auch gleich die Erklärung mitliefern . . . da ich wohl selbst der Verursacher war :rolleyes: Die Cover sind oft mit einer hauchdünnen Folie überzogen, die sich je nach Qualität und Lagerung mit den Jahren ablöst. Wenn man jetzt so einen vorstehend Folienzipfel nimmt und abzieht, bleiben da auch mal gerne Teile der Aufdrucke dran hängen. Vor allem wenn man es ruckartig macht. Da es wohl mehrere Sammler gibt, die das gleiche Problem haben, tippe ich mal, dass die Beschichtung der Intercord-Cover eher minderwertig ist.

Ich habe mal einen Artikel über Vinyl-Sammler gelesen, bei denen der Erhalt dieser Schicht ein Qualitätsmerkmal war. Ohne Folie geht bei denen der Wert der Platte gegen Null.

Grüße,
Jörg
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »LibussaKrokus« (14. Juli 2012, 19:15)


Perry

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6

Samstag, 14. Juli 2012, 19:27

Die Cover sind oft mit einer hauchdünnen Folie überzogen, die sich je nach Qualität und Lagerung mit den Jahren ablöst.
Das mit der Folie ist mir auch schon in den Sinn gekommen. Bei Tom & Della Club und Unsere Welt hat´s die ja auch. Und da das Phänomen dort nicht auftaucht, könnte es durchaus an der Qualität der Folie liegen.


Wenn man jetzt so einen vorstehend Folienzipfel nimmt und abzieht, bleiben da auch mal gerne Teile der Aufdrucke dran hängen. Vor allem wenn man es ruckartig macht. Da es wohl mehrere Sammler gibt, die das gleiche Problem haben, tippe ich mal, dass die Beschichtung der Intercord-Cover eher minderwertig ist.
Allerdings spricht deine Erklärung eher gegen die Theorie der minderwertigen Folie, da das ja bedeuten würde, dass sich diese nur über den Buchstaben befindet und nur dort zur "Zipelbildung neigt. Und das halte ich dann doch für abwegig. Allerdings habe ich natürlich gleich mal mit der Lupe nachgesehen :holmes: und es lässt sich kein Folienverlust in den betroffenen Bereichen feststellen...
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LibussaKrokus

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7

Samstag, 14. Juli 2012, 20:08

Minderwertig meinte ich in dem Sinne, dass sich die Folie überhaupt ablöst. Die Zipfel bilden sich ja zuerst am Rand und lassen sich ganz selten so ablösen, dass keine Rückstände bleiben bzw. Farbe mitabgezogen wird. Die Rückstände und Übergänge zwischen beschichteter und unbeschichteter Fläche sind dann, wenn überhaupt, nur noch schwer zu erkennen. Sie lassen sich auch eher ertasten. Da, wo noch Folie drauf ist, lässt sich der Finger meiner Meinung nach weniger leicht über die Oberfläche bewegen als an den anderen Stellen.

Dass in dem Fall nur die Schrift abgezogen wurde, erkläre ich mir mit dem Druckverfahren bzw. unterschiedlicher Farbqualität. Ich habe hier Platten, bei denen nach der Folienabtrennung z.B. nur der Hintergrund Komplett fehlte, während Schrift und Details völlig intakt sind. Die einzige LP, bei der die Ablösung der hässlich in Fetzen hängenden Folie dann mal ohne Rückstände und Farbablösungen geklappt hat, war eine Musikplatte von Osibisa.

Wie gesagt bei meinem Exemplar der Schatzinsel bin ich selbst dafür verantwortlich, dass die Coverrückseite zu 100% so aussieht, wie deine Scans.
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8

Samstag, 14. Juli 2012, 21:49

mh, vll kann ich was beisteuern, aaaalso, perry, lupe zur hand und mal auf das rote draufgeguckt: siehst du rasterpunkte, die sich aus gelb und rosa zusammensetzen?
ich tippe auf nein, denn meine theorie ist: das rot wurde als sonderfarbe aufgedruckt, ist nicht durchgetrocknet und hat unter der kaschierung nun nach über 30 jahren probleme bereitet - vll sogar schon kurz nach produktion - wer weiss?

ein grund für meine vermutung:
ein normal buntes cover wir im Vierfarbdruck realisiert: Cyan/Hellblau - Magenta/kreischrosa - Yellow - Kontrast/schwarz. jede farbe braucht einen film, der bilichtet werden muss und jede farbe bedeutet einen druckvorgang.
so wie das cover entworfen wurde, braucht es die farben cyan für den hintergrund, schwarz für die schrft und die schwarz/weiss-bilder und da wäre noch die rote schrift: die setzt sich aus yellow und magenta zusammen, aber da sonst nirgendwo gelb oder magenta gebraucht wird, kann man sich eine belichtungsfolie und einen druckvorgang sparen und nur eine farbe verwenden - diese sonderfarbe rot eben. tja und ich vermute sehr stark, dass diese verwendete sonderfarbe sich nicht gut mit der veredelung durch diese folie vertragen hat oder ähnliches.

überprüfen lässt sich das mittles check der rastepunkte eine starken lupe - das rot sollte nicht aus yellow und magenta zusammengesetzt sein sondern eine richtige eigene farbe sein.

9

Sonntag, 15. Juli 2012, 00:13

Diese Farbdrucktheorie hört sich plausibel an.

Die Beschichtung auf den Plattencovern ist auf jeden Fall von unterschiedlicher Qualität und auch zum Teil mit unterschiedlichen Techniken aufgetragen.

Bei den genannten Intercord-LPs, aber auch z.B. bei Tom & Della handelt es sich um eine Laminierung, wobei das Laminat aus einer (oft zu) dünnen Folie aus Kunststoff besteht. Diese kann sich natürlich lösen, was sich im Anfangsstadium an kleinen Hohlräumen z.B. bei Knicken usw. zeigt. Daß bei Intercord die Folie häufig abgeht, liegt vielleicht auch an der Dicke (bzw. Dünne) des Laminats, aber vielleicht spielt auch der Kleber eine Rolle. Daß beim Abziehen darunterliegende Schichten haften bleiben, ist ja eigentlich nicht verwunderlich.

Eine teurere Alternative war wohl die Beschichtung mit UV-Lacken im Siebdruckverfahren, mit dem es aber möglich war, dicke Lackschichten aufzutragen, die dann auch sehr haltbar waren, weil sie fest mit dem bedruckten Papier verbunden waren. Das war z.B. bei den Decca-Platten im Einsatz oder Poly. Ich schätze das sehr, denn man bekommt auch Aufschriften aller Art gut mit Isopronanol weg. Teuer war das Verfahren wohl unter anderem deshalb, weil es den Produktionsprozess verlangsamt hat.
Zahlreiche Hörspiel-LPs zum Anschauen und Kaufen

Bruzes Plattenkiste & Hoerspielplatte.de


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Bruze« (15. Juli 2012, 00:14)


10

Sonntag, 15. Juli 2012, 10:36

Gott grüß die Kunst

Freundliche Grüße Öhrchen