Die Fernsehzuschauer in der EU müssen sich auf mehr Werbung einstellen; auch Schleichwerbung soll künftig unter bestimmtem Bedingungen erlaubt werden. Dies sieht eine neue Richtlinie vor, die die EU-Kommission in Straßburg vorgeschlagen hat. Die Vorlage geht nun zur Beratung an den Ministerrat und ins Europaparlament. Kritik an den Plänen äußerten der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Branchenverband BITKOM.
Nach den Vorstellungen der Kommission soll die derzeit geltende Obergrenze von drei Stunden Werbung am Tag wegfallen. Pro Stunde sollen zwar weiterhin höchstens zwölf Minuten Werbung ausgestrahlt werden dürfen, doch sollen die Fernsehanstalten mehr Auswahl bei den Sendezeiten für Werbung haben. Derzeit müssen zwischen den Werbeblocks mindestens 20 Minuten liegen. Diese Beschränkung soll künftig nicht mehr gelten, außer bei Spielfilmen, Kinder- und Nachrichtensendungen: Hier sollen höchstens alle 35 Minuten Werbepausen das Programm unterbrechen dürfen.
Grundsätzlich will die EU-Kommission auch so genannte Schleichwerbung für bestimmte Produkte zulassen - etwa für ein Auto, das vom Helden einer Serie gefahren wird. Allerdings müssen die Fernsehzuschauer darüber künftig zu Beginn der Sendung informiert werden. In Kinderprogrammen soll diese Art der Werbung hingegen nicht zugelassen werden. Auch für bestimmte Artikel, wie Zigaretten oder Medikamente, soll die Lockerung der Vorschriften nicht gelten. In Deutschland waren in den vergangenen Monaten mehrere Fälle von Schleichwerbung im Fernsehen aufgeflogen, darunter auch bei beliebten Serien wie "Marienhof" oder "Tatort".
Heftige Kritik an den Plänen zur Zulassung von Schleichwerbunbg übte der BDZV. Wer die klare Trennung zwischen Werbung und Programm zulasse, führe die Medienbenutzer in die Irre, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes an die Presse. Die Kommission erweise damit allen Medien, die auf das Vertrauen ihrer Nutzer setzten, "einen Bärendienst". Der Branchenverband BITKOM kritisierte, dass die Richtlinie nicht nur für das klassische Fernsehen gelten soll, sondern auch für neue, innovative Dienste. Damit werde ein Markt gefährdet, der sich gerade erst entwickle.
quelle: dpa
cool, nur 12 minuten pro stunde.
also ich schaue eh schon sehr wenig tv, aber das veranlasst mich nur noch mehr die glotze auszulassen.