Dreamland stimmt uns schon mal auf Weihnachten ein. Bekanntermaßen ja das Fest der Liebe und des Friedens, der Ruhe und Beschaulichkeit. Doch in einer Reihe, die den Begriff Grusel im Titel trägt, darf man derartiges eigentlich eher nicht erwarten. Und auch "Mörderische Weihnachten" klingt nicht sonderlich nach Harmonie.
Ein Weihnachtsmann, der an Heiligabend auf die Jagd geht. Auf die Jagd nach scheinbar Unschuldigen. Für das Kommissarenduo Hammerschmidt und Lang sind die festlichen Tage damit passé. Im Eiltempo versuchen sie dem Mann auf die Schliche zu kommen.
Befassen wir uns zunächst mal mit den positiven Aspekten, welche die Folge zu bieten hat. Mit der weihnachtlichen Musik schafft man eine recht schöne festliche Kulisse, zu welcher die Taten natürlich nicht wirklich passen. Dennoch ist das kein Bruch, der das Stimmungsbild zerstören würde. Denn weihnachtliche Ruhe will man ja auch kaum als Hörspiel genießen. So trumpft man bereits in den ersten Minuten mit einer Mordserie im Schnelltempo auf, die aufgrund der zackigen Inszenierung recht unterhaltsam ausfällt. Das Tempo ist in diesem Hörspiel eigentlich durchgehend hoch und so bleibt keine Zeit für viele Momente der Langweile.
Dennoch überzeugt dieses Hörspiel nicht so richtig. Das weihnachtliche Klangbild hält man leider nicht vollständig durch und es mischen sich immer mal wieder ein paar der bekannten Dreamland-Grusel-Jingles dazwischen, die diesmal aber gerne mal deplaziert wirken und der Stimmung eher ab- denn zuträglich sind.
Obgleich das Tempo grundsätzlich überzeugt, ist die Geschichte selbst doch ziemlich plump und unspektakulär. Von Spannung oder einer unheimlichen Stimmung kann man leider nicht sprechen. Allenfalls von netter Unterhaltung. Diese wird aber weiter dadurch getrübt, dass man sich ein recht heikles Thema herausgepickt hat. Soweit wenig schlimm, nur leider handelt man dieses in der seriengewohnten Art sehr oberflächlich ab. Nunja. Zu vieles wirkt außerdem nicht authentisch genug. Seien es gewisse Dialogtexte, bei denen Sprachbausteine wenig geschickt eingesetzt werden (unnötige Wiederholungen von Formulierungen in aufeinanderfolgenden Sätzen, etc.), die Art und Weise wie gewisse Charaktere agieren usw.
Wenn man wirklich nur was zum mal eben so hören will, dann mag einem diese temporeiche, oberflächliche Geschichte vielleicht gefallen, für meinen Geschmack war das aber etwas zu unausgewogen. Wobei ich noch nicht mal großartige Probleme damit habe, dass das ganze wegen des fast nicht existenten Gruselanteils nicht wirklich in die Reihe passen will.
Bei "Dreamland Grusel" muss man im Gegensatz zu "Tony Ballard" mit einigen mehr sogenannter "semiprofessioneller" Sprecher vorlieb nehmen. Das Ergebnis ist ein entsprechend gedämpfterer Eindruck in diesem Bereich, welcher aber trotzdem nicht unbedingt allzu negativ ausfällt.
Gut gefallen hat mir insbesonder Tilo Schmitz in der Rolle des Weihnachtsmann. Diese stemmt er stimmlich wie schauspielerisch ohne große Probleme. Nicht ganz so überzeugt hat mich da schon das Kommissarenduo Halver (Hammerschmidt) und Birker (Lang). Halver ist mir hier doch bisweilen eine Spur zu nuschelig unterwegs und auch Thomas Birker hört man die geringe Erfahrung noch an - obgleich ich da mit deutlich schlimmerem gerechnet hatte.
Wirklich schlecht machen auch Leute wie Gordon Piedesack, Raimund Junker oder Claudio Vorlauf ihre Sache nicht - doch bei all diesen gibt es Momente, in denen man den Unterschied zu ebenfalls auftretenden Sprechern wie Karin Lieneweg, Dorette Hugo oder Gernot Endemann deutlich festmachen kann.
Fazit: Kurzweilig ist dieses Hörspiel ohne Frage geworden und sicherlich auch hörbar, wenn man nicht allzuviel von der inhaltlichen Seite erwartet. Insgesamt würde ich nur von einem durchschnittlichen Hörspiel sprechen. Einige Ideen sind nicht schlecht, die Umsetzung ist aber irgendwie etwas zu unspektakulär und ausgefallen. Durchschnittlich.
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