Früher wäre meine Antwort ganz klar "MC" gewesen. Handlich, robust, platzsparend und mit dickem Kindheitsnostalgie-Bonus. Allerdings ändern sich die Zeiten. Zuerst wurden die neuen Europa-Bänder immer schlechter. Ein oder zwei Durchläufe und die Tapes waren durch. Da andere Labels ohnehin kaum noch auf MC produzierten hab ich dann Neuanschaffungen auf CD umgestellt. Dann wurden Kassettenrekorder immer schwerer zu beschaffen. Dann bin ich mit meiner Freundin zusammengezogen. Sie braucht Hörspiele zum einschlafen und hat zudem einen ultraleichten Schlaf. Sobald die Seite dann zu Ende ist, reißt das Klicken sie in oftmals aus dem Schlaf und ich darf wieder mal umdrehen.
Als ich dann mit dem digitalisieren angefangen habe, kam die Bequemlichkeit dazu. Plötzlich muss man nicht mehr aufstehen um ein neues Hörspiel zu besorgen. Einfach neue Datei anwählen und gut ist. Zumal es im Urlaub toll war, nicht Tonnen von Hörspielen mitschleppen zu müssen, sondern mit dem Schlepptop eine enorme Auswahl auf kleinstem Raum dabei zu haben.
Grundsätzlich bin ich für Medien die man auch anfassen kann. mp3-Dateien sind mir persönlich zu abstrakt. Zumal ich seit kleinauf ein großer Fan von schön gestaltenen Covers bin. Andererseits sind mp3-Dateien ultrapraktisch und man muss nicht ständig Angst haben, daß alte Bänder die Grätsche machen, was in den letzten Jahren nun mal immer häufiger vorkommt. Irgendwann ist halt auch mal das beste Band am Ende. Daher bin ich ehrlich gesagt ziemlich unentschlossen. Meine Liebe zur MC leidet unter dem Klicken beim Bandende und dem absehbaren Lebensende. Bei den CDs fürchte ich mich schon vor dem Moment, wo die Ersten anfangen zu oxidieren. Die mp3-Datei ist "hässlich", aber ultrapraktisch und gut zu sichern. Nur mag ich keine kostenpflichtigen Downloads, die ich dann nicht mal weiterverkaufen darf.